Chorreise nach Maria Alm in Österreich

Früh aufstehen war am 03. Oktober 2019 angesagt. Der Bus, der uns von Essen nach Maria Alm am Steinernen Meer in Österreich bringen sollte, startete um 05:30 Uhr.

Der Ehemaligenchor des Essen-Steeler Kinderchores hatte mich zur Chorfahrt eingeladen.

Alle zwei Stunden gab es eine kurze Pause, zwischendurch eine längere mit „kaltem Buffet“ unter freiem Himmel.

Am Nachmittag waren bei herrlichem Wetter die ersten Berge zu sehen. Auf der Inntalautobahn bei Kufstein ging´s über die Grenze, dann auf der Südseite des Wilden Kaiser über St. Johann in Tirol und Saalfelden nach Maria Alm.

Auf den letzten Kilometern wurden wir noch von einem wundervollen Sonnenuntergang und rotglühenden, schneebedeckten Gipfeln begleitet.

Chorleiter Martin Krause empfing uns mit seiner Familie mitten auf der Straße stehend, was in ländlicher Idylle kein Problem ist. Er war mit dem Auto vorausgefahren.

Vor dem Einchecken gab es einen ordentlichen Schnaps zur Begrüßung. Dann genossen wir das Abendessen und saßen gemütlich beieinander.

Zum Frühstück wurde uns ein reichhaltiges Frühstücksbuffet geboten, damit wir gestärkt nach Salzburg fahren konnten. Wieder sahen wir die schneebedeckten Berge und wunderschöne Täler.

Zu Fuß führte uns der Weg durch die überfüllte Getreidegasse, einen kurzen Blick auf Mozarts Geburtshaus und wir erreichten den Dom.

Zur Reiseplanung gehörte ein kleines Konzert des ‚Ehemaligenchores‘ seitlich neben dem Hochaltar. Schnell waren mehr als 200 Zuhörer anwesend, die begeistert applaudierten und fragten, ob das der Domchor wäre. Ein wunderbarer Klang, eine beeindruckende Kulisse. Es war ein Erlebnis!

Zurück ging´s an Bischofshofen vorbei mit Blick auf die Sprungschanzen, die auch von den Neujahrsspringen bekannt sind.

Spannend wurde die Fahrt über Dienten am Hochkönig. Recht spektakulär waren die engen Passagen und Kurven. Nicht jedem im Bus behagte die Abenteuerstrecke. Ich habe sie genossen.

Um 20:00 Uhr war ein gemeinsames Konzert mit dem befreundeten Chor aus Maria Alm, ‚choral.m‘ und dem Waldhornquartett angesagt. Einige Herren des Chores überraschten ihre Chormitglieder und den Dirigenten bei der letzten Strophe zum ‚Kleinen grünen Kaktus‘. Sie hatten plötzlich Wundpflaster im Gesicht und hielten einen Kaktus in die Höhe. Die Gäste im Saal waren begeistert.

Das Abschlusslied „Majesty“ sagen beide Chöre und das Waldhornquartett sorgte dazu für Gänsehaut. Richtige Stimmung kam noch auf, als wir uns spontan im Gasthaus Eder zum Ausklang trafen. Dort wurde wieder aus voller Kehle gesungen. Einige Gäste entschieden sich, doch noch nicht nach Hause zu gehen.

Der Samstag war leider verregnet. Das hat uns weniger bei der Besichtigung der Schnapsbrennerei gestört. Aber der geplante Weg zum Jakobskreuz oberhalb von St. Ulrich am Pillersee musste leider ausfallen.

Wir fuhren nach Mittersill zum Nationalparkzentrum und besuchten eine Ausstellung über die Alpenregion. Beeindruckend waren vor allem das 3D- und das 360° Kino, in dem man die Entstehung der Alpen und herrliche Filme sehen konnte. Der Eindruck war faszinierend.

Zurück in Maria Alm zeigte uns Helga die örtliche Kirche und gab uns einige Erklärungen dazu. Das nahm Martin Krause zum Anlass, sich unbeobachtet an die Orgel zu setzen und eine kleine Probe seines Könnens zu geben.

Den Tagesausklang verbrachten wir im Hotel Eder in gemütlicher Runde.

Der Sonntag brachte wieder ein wenig mehr Aktion.

Nach dem gemeinsamen Frühstück war Chorprobe in der Kirche angesagt.

Die Messe in dieser wunderschönen Kirche sollte der Chor musikalisch gestalten. Als dann Lara Krause mit ihrer glasklaren Stimme das „Ave Maria“ sang, wurde es in den Bänken ganz still. Der Applaus nach der Messe bestätigte die festliche Stimmung.


Zum Frühschoppen im Haus der Begegnung hatte uns ‚choral.m‘ nicht nur Getränke zu bieten, sondern auch ein Buffet mit ausgewählten Leckereien. Auch der einheimische Schnaps gehörte zu unserer Überraschung dazu.

Der Abend wurde in der Postalm gefeiert. Sie war zu Fuß oder mit einem Shuttebus zu erreichen.

Nach dem deftigen Abendessen mit Haxe, Knödel und Sauerkraut kam ein Musiker, um uns richtig in folkloristische Stimmung zu bringen. Das brachte mich auf die Idee, ihn mit zwei Löffeln rhythmisch zu begleiten. Neben dem Spaß hat dies mir auf dem linken Oberschenkel kräftige blaue Flecken einbrachte und auch die Finger haben ein wenig gelitten. Der Weg im Dunkel zurück zum Dorf war eine wohltuende Abwechslung und half uns, einen gesunden Schlaf zu finden.

Am Montagmorgen in der Frühe waren die Koffer gepackt und die Reise ging zurück nach Essen. Die Mitreisenden waren auffallend ruhig. Sicherlich dachte jeder über die Erlebnisse der vergangenen Tage nach. Vielleicht gab es auch bei dem einen oder anderen Defizite beim Schlaf.

Ich bedanke mich für die Einladung zur Teilnahme an dieser wunderbaren Kurz- und Erlebnisreise.

Text und Fotos mit freundlicher Genehmigung von Norbert Janz